Die Anatomie der Melancholie
Die Krankheit der Seele und ihre Heilung durch MusikElement of Prime, Dörte Lyssewski
URAUFFÜHRUNG
Beschreibung
Der englische Lautenist und Komponist John Dowland (1563 – 1626) wurde schon als Bob Dylan, Nick Drake oder auch Neil Young der Renaissance bezeichnet. Das dürfte mit der gewandten Poesie, aber auch mit der feinen Ironie und dunklen Melancholie seiner Musik zu tun haben. Dowland unternahm ausgedehnte Tourneen durch Europa, wurde in Kopenhagen als königlicher Lautenist engagiert und war später auch Mitglied am englischen Hof. Zu seinen beliebtesten Songs gehören „In darkness let me dwell“ und „Flow my tears“. Aus letzterem destilliert Dowland die ersten vier Noten und macht sie zum Ausgangspunkt eines einzigartigen Instrumentalzyklus: „Lachrimae, or Seaven Teares“ porträtiert in kompromissloser, düsterer Meisterschaft sieben Arten von Tränen, darunter „seufzende“, „wahre“ oder gar „erzwungene“. Sie sind für ein Consort von gleichen Instrumenten gedacht. Bei uns erklingt der Zyklus im betörenden Klang der Blockflöten. Kurz nachdem Dowland dem Thema Träne eine Vielfalt an Betrachtungen schenkt, widmet sich sein Zeitgenosse Robert Burton der Melancholie in mehr als üppigem Ausmaß: Auf über 1000 Seiten (oder in etwa einer halben Million Worten) werden deren Ursache, Heilung und spezielle Formen wie religiöse oder Liebesmelancholie erörtert. Nach dem beeindruckenden Folianten, den er fünf Mal überarbeitete, sollte Burton nichts mehr veröffentlichen, aber mit „The Anatomy of Melancholy“ hat er nicht nur ein eindringliches Werk zu diesem Motiv verfasst, sondern auch ein Panorama seiner Zeit.
John Dowland zum 400. Todestag: "Lachrimae, or Seven Teares" figured in seven passionate Pavans (1604)
Lachrimae Antiquae
Lachrimae Antiquae Novae
Lachrimae Gementes
Lachrimae Tristes
Lachrimae Coactae
Lachrimae Amantis
Lachrimae Verae
außerdem Musik von Antony Holborne und Improvisationen der Musikerinnen
Texte aus Robert Burton: „Die Anatomie der Melancholie“ (1621)
URAUFFÜHRUNG
KONZERTEINFÜHRUNG
Albert Hosp
Weitere Termine
Wasser erzählt
Musik, Visuelle Kunst und Texte als organisches Ganzes„apsu“
Brot & Sterne
Visuals: Lillevan
Festivaleröffnung: Julian Schutting
URAUFFÜHRUNG
Chris Thile (Solo)
Musik von J. S. Bach und eigene SongsMusik von unter anderem Johann Sebastian Bach, aus den „Sonaten und Partiten für Violine solo“, bearbeitet für Mandoline von Chris Thile, sowie eigene Songs.
Konzerteinführung: Ernst Molden
Viola – Das Schlossfest
Konzert für alle ab drei JahrenElement of Prime und Judith Koblmüller
Piano Canción
Die glühende Poesie des TangosAlejandro Guyot & Elbi Olalla: Tangos von den 1920er Jahren bis heute, eigene Stücke und Coverversionen.
Frühling. Leeres Land.
Zwischen Abschied und AufbruchMusikalisches Szenario von Wolfgang Sauseng
und Elisabeth Vera Rathenböck nach der Erzählung „Die Karawane und die Auferstehung“ von Ingeborg Bachmann, ergänzt um lateinische Texte.
Chorus sine nomine, Mobilis Saxophonquartett, Johannes Hiemetsberger u.a.
URAUFFÜHRUNG
Karin Nakagawa
Nachhall der Tradition – Vom Wert der VergänglichkeitMusikalisches Konzept: Manfred Bernard
Konzerteinführung: Markus Meyer
In Kooperation mit AIR – Artist in Residence Niederösterreich
Heretical Angels
Mittelalterliche Rituale aus Bosnien und HerzegowinaEnsemble Dialogos, Kantaduri
Dramaturgie und Text-Adaption:
Katarina Livljanić
Konzerteinführung: Gespräch mit Valentin Inzko
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
A FILETTA: PASSIONE
Ein Karfreitags-Programm aus KorsikaKonzerteinführung: Una Nowak
Filmvorführung: Amadeus
Miloš Forman, Regie
Mit: Tom Hulce, F. Murray Abraham, Elizabeth Berridge u.a.
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Salieri
USA 1984, 180 Min.
Gran Partita
Amadeus‘ Rahmensprengende SerenadeTexte von Ingeborg Bachmann, Peter Shaffer sowie aus Briefen W. A. Mozarts
Konzerteinführung: Albert Hosp
Im Anschluss lädt der Verein der Freunde der Kunstmeile Krems zu Brot und Wein.
Filmvorführung:
14.00 Uhr Kino im Kesselhaus "Amadeus" (1984)
Film von Milos Forman
Kinoticket € 9,50