Limen (2019)

© Sascha Osaka Glatt&Verkehrt

Marc Vilanova

Die Klangkunst wurde im Jahr 2021 gezeigt.

Wir Menschen können mit unseren Sinnesorganen die Natur nur eingeschränkt wahrnehmen. Unser Hörvermögen erfasst etwa keine Frequenzen unter 20Hz und über 20kHz. Dennoch dringen Klänge nicht nur durch unsere Ohren, sondern werden diese Frequenzbereiche mit der Haut, den Knochen und Resonanzräumen des Körpers gefühlt.

Ohne es wirklich zu bemerken, sind wir tagtäglich zahlreichen Infra- und Ultraschallwellen ausgesetzt, Frequenzen also, die wir zwar nicht hören können, aber trotzdem eine deutliche Wirkung auf unseren Körper haben und unser Wohlbefinden beeinflussen.

Limen versucht, die unsichtbaren Klänge unseres täglichen Lebens zu enthüllen. Das Werk erkundet, wie sich Ultraschall physisch und physiologisch auf unsere Körper auswirkt und was es auf sozialer, politischer und kultureller Ebene bedeutet, dem Unsichtbaren und Unhörbaren, dem Unbemerkten, Unterrepräsentierten, dem Noch-nicht-Offenkundigen zuzuhören.

Mit einem speziellen Mikrofon wurden die unhörbaren Ultraschallwellen von Leuchtstofflampen erfasst und in hörbare Frequenzen verwandelt. Dieses akustische Material setzt wiederum eine von 128 Leuchtstofflampen inszenierte Lichtchoreografie in Gang, die in Gestalt der jeweiligen Ultraschall-Wellenform zur Darstellung kommt. Die Skulptur selbst ist von einem gelben Filter umschlossen, in einer Farbe, die dafür bekannt ist, unsere Konzentration und Wahrnehmungsfähigkeit zu steigern und dadurch auch andere Organe als das Ohr für die Empfindung dieser Frequenzen sensibilisiert.

Limen entstand im Rahmen einer zweimonatigen Residency, die in Kooperation von Creative Industry Košice und KAIR – Košice Artist in Residence ermöglicht wurde.
Mit Unterstützung von Klangraum Krems Minoritenkirche.
In Kooperation mit AIR – Artist in Residence Niederösterreich

  • © Sascha Osaka Glatt&Verkehrt
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  • © Elisabeth Stecker